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Klimawandel veraendert Trueffelanbau mit Trueffelbaeumen

Klimawandel spielt beim Trüffelanbau mit Trüffelbäumen eine große Rolle

Klimawandel beeinflusst Trüffelbranche in Zukunft

 

Klimaforscher prognostizieren ein wärmeres, trockeneres Klima in den kommenden Jahrzehnten. Manche Experten meinen, dass innerhalb einer Generation die Trüffelindustrie verschwinden werde. Angeblich sei die Perigordtrüffel besonders vom Aussterben bedroht und sie macht auch den Großteil des Trüffelbranchenwertes aus. Die Schwarze Trüffel wird durchschnittlich etwa mit 1.200€ pro Kilogramm gehandelt. Sie sind schwer und zeitaufwändig zu züchten. Außerdem sind sie empfindlich Klimaschwankungen gegenüber, daher bevorzugen sie mediterrane Regionen.

 

Dr. Thomas und seine Kollegen von der Universität Cambridge studierte über 36 Jahre lang den Zusammenhang von Trüffelernteerträgen und lokale Klimaverhältnisse in Ländern wie Frankreich, Spanien und Italien.

Die Forscher prognostizierten daher für diese Klimaregionen einen drastischen Ernterückgang in den Jahren zwischen 2070 bis 2100 um 78% bis sogar 100%. Ein Klimaexperte Dr. Thomas meint noch dazu, dass ein Rückgang der Trüffelernte durchaus früher eintreten könnte, sobald andere Faktoren eintreten, wie lange Hitzewellen, großflächige Waldbrände und Frasschäden durch vermehrungsfreudige Schädlinge oder Krankheiten, welche durch die warmen Temperaturen optimale Verbreitungsbedingungen in dürregeplagten Regionen vorfinden werden. Er sagt weiter; man würde riskieren, dass die Trüffelbranche viele Millionen € an Wert entfallen.

 

Doch so schlimm wird es die gesamte Trüffelbranche nicht treffen, denn es gibt Möglichkeiten und Ideen wie man die Trüffelproduktion dennoch vorantreiben kann. Was passiert denn nun wenn die Temperaturen lokal steigen?

 

Die Flora und Fauna verändert sich langsam um sich an die neuen Umweltbedingungen anzupassen. Es ist nichts anderes als, dass sich die Klimazonen verschieben.

 

Das bedeutet zum Beispiel folgendes: Die Mediterrane Klimazone des Mittelmeerraumes wird mehr nach Norden, nämlich nach Mitteleuropa wandern. Das heißt man kann Pflanzen in Österreich anbauen, die heutzutage in Italien, Spanien oder Kroatien (die hell-gelbe Klimazone am Bild) wachsen.

 

Die teuerste kultivierbare Trüffelart ist die Perigordtrüffel. Sie mag es warm, feucht und verträgt Frost nur kurz, daher gedeiht sie heutzutage in mediterranen Regionen. Die Erntezahlen der tuber melanosporum der letzten Jahre belegen schon einen Teils starken Rückgang, weil es in Italien und anderen Südländern immer wärmer und zugleich trockener wird. Lange Trockenperioden hält die französiche schwarze Trüffel leider schlecht aus. Den einen Leid, des anderen Freud; soll bedeuten, dass Österreich im Bereich des Trüffelanbaus in den kommenden Jahren profitieren wird. Es gibt bereits jetzt schon erfolgreiche Versuche die Perigordtrüffel bei uns in Österreich und auch Deutschland zu kultivieren. Es gab sogar einen erfolgreichen Versuch die Tuber melanosporum im südlichen Großbrittanien anzubauen. 

 

Trüffelanbau mit Burgundertrüffel beimpften Trüffelbaum

 

Auch bei der Burgundertrüffel, welche sehr frostbeständig und robust ist, sehe ich in Mitteleuropa wenig Tendenz zu einem Aussterben. Die Burgundertrüffel wächst heute in Regionen von Mittel- bis Nordeuropa (die türkise Klimazone am Bild). Es ist zu erkennen, dass im Süden von Österreich bereits mediterrane Klimaeinflüsse herrschen und im österreichsichen Norden (OÖ, NÖ) die optimalen Klimabedingungen für die Burgundertrüffel momentan noch vorahnden sind. Die Burgundertrüffel wurde aber auch schon in Höhenlagen bis zu 1000m gefunden. Das würde bedeuten, dass eine Burgunderplantage auch in Zukunft in Österreich möglich sein wird, wenn man diese Trüffel in Zukunft in Bergregionen anbaut und Berge gibt es genug in unserem Land! Natürlich wäre auch in den nächsten Jahrzehnten eine Burgunderplantage in Tälern möglich, diese wird allerdings einen hohen Wasserverbrauch haben. Sie müssen während den Trockenperioden bewässern.

 

 

Die Trüffelbauern im Süden müssten umdenken und könnten in Bewässerungsanlagen investieren und im Mittel- und Nordeuropa könnten mehr Bauern auf die Trüffelproduktion umsteigen. Denn eine Trüffelplantage wird sich auch in Zukunft mehr als nur rentieren, weil nämlich die Nachfrage immer weit höher sein wird als das Angebot. Experten prognostizieren genau wegen des Klimawandels einen gewaltigen Anstieg im Trüffelpreis. Denn das Bewusstsein zur gesunden Ernährung wird in diesem Jahrhundert steigen. Der Wunsch nach Bio-Lebensmitteln wächst kontinuierlich, genau wie immer mehr Menschen auf vegetarische oder vegane Ernährung umsteigen. Da passt ein Pilz perfekt in dieses Ernährungskonzept!